(27.08.2020) Die IG Metall Küste unterstützt den Kurs der Landesregierung zur Rettung der MV Werften. "Das Unternehmen, die Banken sowie Bundes- und Landesregierung brauchen genügend Geld und Zeit, um die Finanzierung der MV Werften und der bestehenden Aufträge auf neue Füße zu stellen", sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. "Deshalb darf die Freigabe der bereits zugesagten 175 Millionen Euro aus der Lockbox nicht wieder in Frage gestellt werden. Nur so kann weiter daran gearbeitet werden, die MV Werften unter den Rettungsschirm des Bundes zu holen und damit tausende Arbeitsplätze an der Küste zu sichern."
Die Gewerkschaft ist offen für Vorschläge, die eine staatliche Beteiligung an den Werften vorsehen. "Ohne den Staat wird eine Rettung der MV Werften nicht gelingen", erklärte Bezirksleiter Friedrich. "Angesichts der schwierigen finanziellen Situation des Genting-Konzerns darf deshalb auch eine staatliche Beteiligung kein Tabu sein. Dieses Finanzierungsinstrument ist im Wirtschaftsstabilisierungsfonds ausdrücklich vorgesehen."
Für eine staatliche Unterstützung fordert die IG Metall klare Bedingungen. "Es geht nicht darum, einen Konzern zu retten, sondern die Arbeitsplätze und Standorte in Bremerhaven, Rostock, Stralsund und Wismar. Dafür muss das Geld von Bund und Land eingesetzt werden." Staatliche Beteiligung müsse außerdem staatliche Kontrolle heißen: durch Vertreter der Regierung in einem mitbestimmten Aufsichtsrat.
Die Gewerkschaft sieht auch das Unternehmen und die Banken weiter in der Verantwortung: "Auch sie müssen ihren Beitrag zur Rettung der MV Werften leisten. Wir erwarten möglichst schnell feste Zusagen zu Aufträgen und Finanzierungen", sagte Friedrich. Für die Beschäftigten sei die anhaltende Unsicherheit "schwer erträglich".